Montag, 5. Dezember 2011

Interessante Originalstudien


Hier noch ein paar originale Studien über Alexithymie, die die Aussagen hier im Block unterstützen und ergänzen. Alle aufgelisteten Arbeiten sind im Internet frei zugänglich. Ich verlinke die Arbeiten nicht, weil sich solche Links schnell ändern. Mit Titel und Autor lassen sich die Artikel schnell mit Suchmaschinen finden. Mit den Suchbegriffen "Alexithymia" und "pdf2 lassen sich noch viele andere wissenschaftliche Arbeiten aus erster Hand finden. Darunter sind aber viele Studien, die sich mit ganz speziellen Fragestellungen beschäftigen.

Die genannten Arbeiten enthalten neben den direkt behandelten Aspekten oft auch weitere interessante Aussagen über Alexithymie. Meistens ist zumindest ein kurzer Abschnitt mit den wichtigsten Grundannahmen zur Alexithymie enthalten. In der Regel ist es für medizinische Laien nur sinnvoll die einleitenden Kapitel und die Ergebnisdiskussionen am Ende zu lesen.
Trotzdem sollte man hin und wieder mal auch tiefer hinein sehen. Es ist sicher interessant zu sehen, auf welch geringen Teilnehmerzahlen und speziellen Teilnehmergruppen einige Thesen beruhen. Interessant ist auch, mit welchen statistischen Methoden manche Aussagen aus dem Durchschnittsergebnis heraus gearbeitet werden. Nicht zuletzt wird auch klar, dass viele Fragen noch in Diskussion sind.

Alexithymia in Finnish General Population
Aino Mattila

Die Dissertation ist von 2009 und behandelt sehr viele Aspekte der Alexithymie. Weil sie zudem sehr verständlich geschrieben ist, gibt sie einen sehr guten, aktuellen Überblick über viele Fragestellungen im Zusammenhang Alexithymie.

Die Sprache der Gefühle. Die Entwicklung unserer emotionalen Fähigkeiten.
Matthias Franz

Die Arbeit beschreibt wie sich die emotionalen Fähigkeiten bei Kindern entwickeln und wie durch fehlende Faktoren alexithyme Merkmale entstehen können.

Associations between Alexithymia and mental well-being in Adolescents
Max Karukivi

Die Studie untersucht Zusammenhänge zwischen Alexithymie und der frühkindlichen Entwicklung, sowie Zusammenhänge zwischen Alexithymie und psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Essstörungen usw.

Affective Deprivation Disorder: Does it Constitute a Relational Disorder?
Harriet F. Simons Ph.D, Jason R. Thompson

Zusammenhänge zwischen Alexithymie und Partnerschaftskonflikten werden diskutiert.

Alexithymia in the interpersonal domain: A general deficit of empathy
Delphine Grynberg , Olivier Luminet, Olivier Corneille, Julie Grèzes, Sylvie Berthoz

Der Einfluss von Alexithymie auf die Fähigkeit zur Empathie, also zum Einfühlungsvermögen, wird untersucht.

Impaired Verbal and Nonverbal Emotion Recognition in Alexithymia
Richard D. Lane, MD, Lee Sechrest, PHD, Robert Reidel, PHD, Victoria Weldon, BS, Alfred Kaszniak, PHD, and Gary E. Schwartz, PHD

Die Studie prüft, ob Aylexithyme Gefühle nicht wahrnehmen können, oder ob sie Gefühle nur nicht in Worte fassen können.

Gender Differences in Alexithymia
Ronald F. Levant, Rosalie J. Hall, Christine M. Williams, and Nadia T. Hasan

Diese Meta-Studie - d.h. die Studie wertet andere Studien aus -  hinterfragt, ob Männer häufiger alexithym sind, als Frauen.

Alexithymie und Psychotherapie
Rufer, M; Jenewein, J

Die Studie stellt in Frage, dass Alexithymie den Verlauf von psychotherapeutischen Behandlungen immer negativ beeinflusst.

Alexithymia Assessment and Relations with Dimensions of Personality
Grégoire Zimmermann, Jérôme Rossier, Franz Meyer de Stadelhofen, and François Gaillard

Die Studie beleuchtet bisher wenig beachtete Zusammenhänge zwischen Alexithymie und Persönlichkeit, z.B. Impulsivität und Irrationalität.

Empathy and Judging Other’s Pain: An fMRI Study of Alexithymia
Cerebral Cortex September 2007

Durch Messung der Hirnaktivitäten wurde untersucht, wie Alexithyme auf Bilder reagieren, auf denen Menschen mit Schmerzen zu sehen sind, und wie sie diese Schmerzen im Vergleich zu nicht Alexithymen einschätzen.

1 Kommentar:

  1. Soziopathen haben keine Gefühle. Alexithyme haben Gefühle aber keine Emotionen. Bitte nicht verwechseln. Gefühle lösen psychosomatische Störungen aus. Wer hat das schon gerne? Das führt dazu, daß man sich zurückzieht. Alexithyme haben nicht gelernt, Gefühle als angenehm zu empfinden, oder es sich abgewöhnt.

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